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Ein Akutspital genügt

3/11/2011

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Der Kanton Obwalden plant einen Ausbau des Spitals mit einem neuen Bettentrakt. Die Kosten werden momentan auf 47 Mio. Franken (plus minus 20%) geschätzt. Der Konkurrenzkampf zwischen den Zentralschweizer Spitälern spitzt sich weiter zu. 
37% der Obwaldner Bevölkerung hat 2010 eine Prämienverbilligung erhalten. Offensichtlich kann sich schon heute mehr als ein Drittel der Obwaldner die Krankenkassenprämie nicht mehr leisten. Da wirkt es schon befremdend, wenn man unter diesen Voraussetzungen millionenschwere Spitalausbauten plant. Dabei ist  die Entwicklung der Investitionssumme besonders interessant: 2008 waren es noch 22 Mio., dann 35 Mio., jetzt schon über 40 Mio. Ein Fass ohne Boden?
Dass bei einer Schliessung der stationären Behandlung ebenfalls Kosten anfallen würden mag stimmen, wenn aber ein Spital einen jährlichen 15 Mio. Franken Globalkredit vom Kanton verlangt, scheinen sich die von Herrn Wallimann genannten Beträge mehr als auszugleichen.
Für eine Bevölkerung von knapp 77000 Einwohnern ist die Spitaldichte in Unterwalden zu hoch. Bei einer guten Notfallorganisation genügt ein Akutspital vollkommen, insbesondere wenn man bedenkt, dass im Umkreis von 15 Fahrminuten eine ausgebaute Vollversorgung zu erreichen ist.
Das Argument, die Genesung im heimatlichen Umfeld sei besser, ist rührend. In einer Gesellschaft, die nach Deutschland zum Einkaufen fährt und kein Weg weit genug ist um Freizeitaktivitäten zu tätigen, ist es uns Patienten zuzumuten ein Spital im Umkreis von 50 km zu benutzen.
Die Spital-Ausbauten werden Prämien- und Steuerzahler zusätzlich belasten, speziell die, welche dank ihrer Einkommenssituation heute noch ohne Unterstützung auskommen. Es muss endlich eine zentrumsorientierte Gesundheitsversorgung geschaffen werden, sonst werden wir alle auch in Zukunft mit jährlich massiv steigenden Krankenkassenprämien gestraft sein. Es ist ein politisches Armutszeugnis, dass die beiden Halbkantone bis heute nichts Gemeinsames fertig gebracht haben. Ich bin es leid, die andauernden Investitionsexzesse im Unterwaldner Spitalwesen mitzufinanzieren. Als Nächstes muss sich wahrscheinlich wieder das Spital in Stans mit einem millionenschweren Projekt profilieren. Fortsetzung folgt...

Nidwaldnerzeitung 3. November 2011
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