Ein toller Erfolg: Auf‘s ganze Jahr 2014 hochgerechnet wird im suibere Nidwalden fast 1100 Tonnen Abfall reduziert worden sein. Von einer neuen Abfalldisziplin und von konsequenter Trennung des Kehrichts ist die Rede. Mir kommen die Tränen! Vor einem Monat hat es noch ganz anders getönt: Unter dem Titel „Die Sammlungen werden missbraucht“ mussten wir uns in der Nidwaldnerzeitung das Gejammer des Kehrichtverbands anhören, man müsse zu viel Sperrmüll entgegennehmen und man hat sofort Straf-Gebührenerhöhungen angedroht. Ja was denn jetzt?
VOR dem neuen Abfall-Regime wurde Sperrmüll einfach mit dem Kehricht entsorgt. Dieser wird nun in die separate Sammlung umgelagert. Das macht geschätzt wohl etwa 2/3 der 1300 Tonnen aus, welche als Missbrauch betitelt werden. Dass noch einiges dazu kommt, ist nicht verwunderlich, wenn man der Bevölkerung androht, künftig auch diese Abfallart zu besteuern. Erstaunlich ist eigentlich nur, dass der Kehrichtverband Nidwalden es (trotz über 20 Vorbildern in anderen Kantonen) nicht fertig gebracht hat, dieses Verhalten vorauszusehen. Der vordergründige Erfolg entpuppt sich als Milchbüechlirechnung um die Sackgebühr schönzuschreiben! Ich bleibe dabei: Die Sackgebühr verringert die Abfallmenge nicht. Wäre das so, hätte man in den letzten Jahren schweizweit eine Veränderung des Einkaufsverhaltens (bspw. bei Verpackungen) sehen müssen. Dem ist aber nicht so. Die Siedlungsabfälle waren 2012 in der Schweiz pro Kopf mit 694 kg etwa 30 kg höher als 2005, sogar 90 kg höher als 1995. Der Güsel wird also nicht weniger, er verteilt sich nur anders! Ein Glück, wenn dann wenigstens ein Teil davon in der Wiederverwertung landet. Neue Nidwladnerzeitung
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AutorWäli Kammermann Archives
Oktober 2023
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